Nur noch ein Sieg bis zum Meistertitel 14.03.2008

Eishockey Der DHC Langenthal steht vor dem Gewinn des Schweizer-Meistertitels

KALTBLüTIG Daena Therese Wiegand will die Lugano-Torhüterin am Samstag bezwingen. MARCEL BIERI

Die Frauen des DHC Langenthal können morgen Abend den zweiten Meis- tertitel gewinnen. Dafür benötigen sie einen Heimsieg gegen den Favoriten Lugano.

PASCAL KAMBER

Die Frauen des DHC Langenthal sind auf gutem Weg, nach 1994 den zweiten Schweizer Meistertitel der Vereinsgeschichte zu gewinnen. Nachdem die Langenthalerinnen das erste Playoff-Finalspiel auswärts gegen Lugano mit 6:3 für sich entschieden haben, fehlt dem Team von Trainer Hans Brechbühler noch ein Sieg zum Gewinn der Best-of-three-Serie. «Die Saison ist für uns ein riesiger Erfolg», freut sich DHC-Präsident Hans-Ulrich Jau. «Der Trainer leistet gute Arbeit. Es ist sensationell, dass wir mit den vorhandenen Mitteln und Leuten so etwas erreichen konnten.» Für den Ausgang der morgigen Partie gibt sich Jau zuversichtlich: «Es wird ein enges Spiel mit einem knappen Endresultat geben. Aber ich denke, dass wir siegen werden.»

Die Taktik ist klar

Coach Hans Brechbühler ist ebenfalls stolz auf seine Spielerinnen. «Mich überzeugte die Mannschaftsleistung, wir spielten gut und abgeklärt», sagt er und fügt hinzu: «Es war ein verdienter Sieg.» Durch den Auswärtserfolg mauserte sich der DHC vom Aussenseiter zum überraschenden Titelkandidaten. «Die Begegnung ist nun ausgeglichen», sagt Brechbühler. «Da wir aber nach wie vor über keine Playoff-Erfahrung verfügen, bleibt es für uns eine grosse Belastung.» Für das anstehende Heimspiel plant Brechbühler keine grossen Taktikänderungen. «Die Zeit arbeitet für uns. Wie immer bei wichtigen Spielen werden wir defensiv agieren und versuchen, im Abschluss möglichst kaltblütig zu sein.»

Spielrausch verhindern

Wie man die Luganesi bezwingen kann, wissen die Oberaargauerinnen seit dem Sieg in der Resega bestens. «Die Tessinerinnen dürfen auf keinen Fall in einen Spielrausch kommen. Um dies zu verhindern, dürfen wir ihnen keinen Spielraum lassen», erklärt Brechbühler und ergänzt: «Mit einem seriösen Vorchecking können wir bereits in der Tiefe den gegnerischen Spielaufbau zerstören.»

Nicht mit Erfolg gerechnet

Laut dem in Utzensdorf wohnhaften Brechbühler ist es nicht alltäglich, dass sein Verein mit einem Bein bereits Schweizer Meister ist. Der gleichen Meinung ist auch der Präsident: «Vor Saisonbeginn habe ich nicht damit gerechnet, dass wir bis in den Final vorstossen werden», sagt Jau. Durch das erfolgreiche Abschneiden des Langenthaler Frauen-Eishockeyklubs stellt sich nun die Frage, ob die Sportart dadurch aufgewertet wird. «Die Bekanntheit steigert sich durch die Medienarbeit schon. Ich glaube aber, dass sich das Ganze im Sand verlaufen wird, wenn die Playoffs zu Ende sind», erzählt Jau. «Das Fraueneishockey ist und bleibt eine Randsportart.»