Härtetest für die EHC-Visp-Damen
(Foto: Roger Steck)

Eine schwierige Saison erleben derzeit die EHC-Visp-Damen. Nach Abschluss der Qualifikation steht das Team noch ohne Sieg da.

Die nackten Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Zwölf Spiele, null Punkte und ein Torverhältnis von 24:74. Der einzige Westschweizer Vertreter in der Leistungsklasse A musste in seiner Premierensaison oftmals Lehrgeld bezahlen.

Abgeklärtheit und Routine fehlen
«Der Grossteil unseres Teams hat auf diesem Niveau zuvor noch keine Erfahrungen machen können. So fehlte uns in den engen Spielen oftmals die nötige Abgeklärtheit und Routine», weiss Trainer Roman Kolb. Tatsächlich verlor man nicht weniger als vier Partien mit einem oder zwei Toren Unterschied. Symptomatisch in diesem Zusammenhang das Heimspiel vor knapp zwei Wochen gegen den SC Reinach: Bis knapp fünf Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit führten die Oberwalliserinnen mit 1:0, ehe man den Ausgleich hinnehmen musste. Und nur 18 (!) Sekunden vor Schluss gelang den Gästen gar noch der Siegtreffer. «Wenn man einen Lauf hat, bringt man solche Spiele locker nach Hause. Einige der Niederlagen waren etwas unglücklich. Ich bin aber stolz auf das Team, welches trotz den Niederlagen nie den Kopf hat hängen lassen und weiter gekämpft hat.»

«Keine Punkte für Zwischenresultate»
Am meisten Eindruck von den bisherigen Gegnern machten dem Trainer die ZSC Lions: «Dieses Team ist mein Favorit auf den Meistertitel. Das Tempo und das Zusammenspiel dieser Mannschaft sind beeindruckend.» So waren die Visperinnen denn gegen die Zürcherinnen auch in beiden Spielen chancenlos (0:11 und 2:9). Gegen die Mitfavoriten Lugano und Langenthal vermochte der Aufsteiger jedoch teilweise recht gut mitzuhalten. So lag man im Auswärtsspiel in Lugano nach zwei Dritteln nur mit 2:3 im Hintertreffen und im Auswärtsspiel in Langenthal dauerte es bis zur Spielmitte, ehe der Favorit das erste Tor erzielen konnte. «Das sind sicher schöne Teilerfolge und es beweist, dass wir nicht ohne Grund in der Leistungsklasse A spielen. Aber Zwischenresultate bringen schlussendlich keine Punkte, es zählt einzig und allein das Resultat nach sechzig Minuten.»

Eine delikate Situation
So werden die EHC-Visp-Damen ab Mitte Dezember gegen die besten vier Teams der Leistungsklasse B um den Ligaerhalt kämpfen müssen. Es sind dies Uni Neuchâtel, der EHC Wallisellen, der Fribourg Ladies Hockey-Club und die Rapperswil-Jona Lakers. Eine delikate Situation. «Die Mannschaft kennt diese Situation, aber aus der umgekehrten Perspektive. Die B-Clubs haben nichts zu verlieren, der Druck liegt eindeutig bei uns», ist sich Assistenztrainer Olivier Albert bewusst. «Es wäre der grösste Fehler, wenn wir diese Gegner nun unterschätzen würden. Uns erwarten acht Finalspiele.» Der Auftakt zu dieser Abstiegsrunde wird voraussichtlich am 13. Dezember mit einem Heimspiel gegen Uni Neuchâtel erfolgen. Aufgrund der Festtage und diversen Nationalmannschaftsterminen wird es danach zu einer rund einmonatigen Meisterschaftspause kommen, ehe es Mitte Januar weiter geht.

(Foto: Roger Steck)

Markus Pianzola