Die nackten
Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Zwölf Spiele, null Punkte und
ein Torverhältnis von 24:74. Der einzige Westschweizer Vertreter in der
Leistungsklasse A musste in seiner Premierensaison oftmals Lehrgeld
bezahlen.
Abgeklärtheit und Routine
fehlen
«Der Grossteil unseres Teams hat auf diesem Niveau zuvor noch keine
Erfahrungen machen können. So fehlte uns in den engen Spielen oftmals
die nötige Abgeklärtheit und Routine», weiss Trainer Roman Kolb.
Tatsächlich verlor man nicht weniger als vier Partien mit einem oder
zwei Toren Unterschied. Symptomatisch in diesem Zusammenhang das
Heimspiel vor knapp zwei Wochen gegen den SC Reinach: Bis knapp fünf
Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit führten die Oberwalliserinnen
mit 1:0, ehe man den Ausgleich hinnehmen musste. Und nur 18 (!) Sekunden
vor Schluss gelang den Gästen gar noch der Siegtreffer. «Wenn man einen
Lauf hat, bringt man solche Spiele locker nach Hause. Einige der
Niederlagen waren etwas unglücklich. Ich bin aber stolz auf das Team,
welches trotz den Niederlagen nie den Kopf hat hängen lassen und weiter
gekämpft hat.»
«Keine Punkte für
Zwischenresultate»
Am meisten Eindruck von den bisherigen Gegnern machten dem Trainer die
ZSC Lions: «Dieses Team ist mein Favorit auf den Meistertitel. Das Tempo
und das Zusammenspiel dieser Mannschaft sind beeindruckend.» So waren
die Visperinnen denn gegen die Zürcherinnen auch in beiden Spielen
chancenlos (0:11 und 2:9). Gegen die Mitfavoriten Lugano und Langenthal
vermochte der Aufsteiger jedoch teilweise recht gut mitzuhalten. So lag
man im Auswärtsspiel in Lugano nach zwei Dritteln nur mit 2:3 im
Hintertreffen und im Auswärtsspiel in Langenthal dauerte es bis zur
Spielmitte, ehe der Favorit das erste Tor erzielen konnte. «Das sind
sicher schöne Teilerfolge und es beweist, dass wir nicht ohne Grund in
der Leistungsklasse A spielen. Aber Zwischenresultate bringen
schlussendlich keine Punkte, es zählt einzig und allein das Resultat
nach sechzig Minuten.»
Eine delikate Situation
So werden die EHC-Visp-Damen ab Mitte Dezember gegen die besten vier
Teams der Leistungsklasse B um den Ligaerhalt kämpfen müssen. Es sind
dies Uni Neuchâtel, der EHC Wallisellen, der Fribourg Ladies Hockey-Club
und die Rapperswil-Jona Lakers. Eine delikate Situation. «Die Mannschaft
kennt diese Situation, aber aus der umgekehrten Perspektive. Die B-Clubs
haben nichts zu verlieren, der Druck liegt eindeutig bei uns», ist sich
Assistenztrainer Olivier Albert bewusst. «Es wäre der grösste Fehler,
wenn wir diese Gegner nun unterschätzen würden. Uns erwarten acht
Finalspiele.» Der Auftakt zu dieser Abstiegsrunde wird voraussichtlich
am 13. Dezember mit einem Heimspiel gegen Uni Neuchâtel erfolgen.
Aufgrund der Festtage und diversen Nationalmannschaftsterminen wird es
danach zu einer rund einmonatigen Meisterschaftspause kommen, ehe es
Mitte Januar weiter geht.
(Foto: Roger Steck)