Dass es nicht zum Titel gereicht hat, macht dem DHC Langenthal immer noch zu schaffen. «Da wurde kleinlich gepfiffen», findet Torfrau Dominique Slongo. Und Trainer Hans Brechbühler sagt: «Wir hätten den Titel verdient gehabt.»
Betrete Mienen nach dem Entscheidungsspiel: Am Sonntag hat der DHC Langenthalden Schweizer Meistertitel verpasst. (Bild: Martin Müller)
Noch
einmal kommen die Spielerinnen des DHC Langenthal morgen Freitag zusammen. Ein
gemütlicher Abend im Bowlingcenter von Langenthal ist angesagt. Feiern können
die Hockeyfrauen zwar keinen Meistertitel, aber immerhin: Die Qualifikation
schlossen sie auf dem 3.Platz ab, und im Playoff-Final gegen Lugano waren sie
bis zum Schluss ein fast gleichwertiger Gegner (wir berichteten).
«Kleinlich gepfiffen»
Aus den Händen gaben die Langenthalerinnen den Titel im dritten und
entscheidenden Finalspiel am vergangenen Wochenende. 4:2 hiess das
Schlussresultat zu Gunsten von Lugano, während 24 Minuten mussten die
Langenthalerinnen in Unterzahl spielen. Die Leistung des Schiedsrichtergespanns
sorgte denn auch für Gesprächsstoff: «Da wurde kleinlich gepfiffen», ärgert sich
DHCL-Torhüterin Dominique Slongo. Und ihr Trainer Hans Brechbühler ist
überzeugt, «dass wir den Sieg verdient gehabt hätten. Diese Niederlage ist eine
riesengrosse Enttäuschung.»
Die Stimmung liessen sich die Langenthalerinnen deshalb nicht vermiesen. «Auf
der Rückfahrt von Lugano wurde jedenfalls gefeiert», sagt Spielerin Jennifer
Barmettler. «Das kann man auch mit Silber am Hals.»
Bleibt der Trainer?
Nach dem Playoff-Final herrscht nun erst einmal Pause. Allzu lange wird sie
allerdings nicht dauern. Im Mai beginnt bereits das Sommertraining mit zwei
Einheiten pro Woche. «Wichtig ist, dass möglichst viele Spielerinnen von Anfang
an dabei sein werden und sich rasch ein Team bilden kann», sagt Hans
Brechbühler. Wie genau die neue Mannschaft aussehen wird, entscheidet sich in
den nächsten Wochen. Brechbühler selbst hat vom Klub ein Angebot für eine
weitere Saison erhalten. Der definitive Entscheid werde aber erst nach den
anstehenden Gesprächen mit der Vereinsleitung gefällt.
Wichtig für den DHC Langenthal wird sein, welche Ausländerinnen er für die
nächste Saison engagieren kann. Früher wurden sie jeweils als Au-pairs in die
Schweiz geholt und bei Gastfamilien einquartiert. Seit zwei Jahren schreibt der
Kanton nun vor, dass die Klubs mit den Frauen Profiverträge abschliessen und
ihnen einen festgelegten Mindestlohn bezahlen müssen. Untergebracht werden die
DHCL-Ausländerinnen jeweils in Bützberg, wo dem Klub eine Wohnung zur Verfügung
steht.
Nicht mehr zurückgekehrt
«Solche Engagements sind mit sehr viel Aufwand verbunden», sagt Trainer
Brechbühler. Und der Ertrag stimmt nicht immer. Denn diesen Winter reisten die
Ausländerinnen Hayley Moor und Grace Hutchins über Weihnachten ein paar Tage
nach Hause – und kamen nicht wieder. Kurzfristig musste mit Martine Garland ein
Ersatz verpflichtet werden, als zweite Ausländerin spielte Cyndy Kenyon bis
Saisonende mit. Ob das Duo nächsten Winter zurückkehrt, ist ungewiss.
Brechbühler: «Diese Frage wird sich in den nächsten Tagen klären.» (Berner
Zeitung)
Erstellt: 19.03.2009, 10:13 Uhr