DHC Langenthal: «Enttäuschung ist riesengross»

Von Stefan Schneider. Aktualisiert am 19.03.2009

 

Dass es nicht zum Titel gereicht hat, macht dem DHC Langenthal immer noch zu schaffen. «Da wurde kleinlich gepfiffen», findet Torfrau Dominique Slongo. Und Trainer Hans Brechbühler sagt: «Wir hätten den Titel verdient gehabt.»

Betrete Mienen nach dem Entscheidungsspiel: Am Sonntag hat der DHC Langenthalden Schweizer Meistertitel verpasst.

Betrete Mienen nach dem Entscheidungsspiel: Am Sonntag hat der DHC Langenthalden Schweizer Meistertitel verpasst. (Bild: Martin Müller)

Noch einmal kommen die Spielerinnen des DHC Langenthal morgen Freitag zusammen. Ein gemütlicher Abend im Bowlingcenter von Langenthal ist angesagt. Feiern können die Hockeyfrauen zwar keinen Meistertitel, aber immerhin: Die Qualifikation schlossen sie auf dem 3.Platz ab, und im Playoff-Final gegen Lugano waren sie bis zum Schluss ein fast gleichwertiger Gegner (wir berichteten).

«Kleinlich gepfiffen»

Aus den Händen gaben die Langenthalerinnen den Titel im dritten und entscheidenden Finalspiel am vergangenen Wochenende. 4:2 hiess das Schlussresultat zu Gunsten von Lugano, während 24 Minuten mussten die Langenthalerinnen in Unterzahl spielen. Die Leistung des Schiedsrichtergespanns sorgte denn auch für Gesprächsstoff: «Da wurde kleinlich gepfiffen», ärgert sich DHCL-Torhüterin Dominique Slongo. Und ihr Trainer Hans Brechbühler ist überzeugt, «dass wir den Sieg verdient gehabt hätten. Diese Niederlage ist eine riesengrosse Enttäuschung.»

Die Stimmung liessen sich die Langenthalerinnen deshalb nicht vermiesen. «Auf der Rückfahrt von Lugano wurde jedenfalls gefeiert», sagt Spielerin Jennifer Barmettler. «Das kann man auch mit Silber am Hals.»

Bleibt der Trainer?

Nach dem Playoff-Final herrscht nun erst einmal Pause. Allzu lange wird sie allerdings nicht dauern. Im Mai beginnt bereits das Sommertraining mit zwei Einheiten pro Woche. «Wichtig ist, dass möglichst viele Spielerinnen von Anfang an dabei sein werden und sich rasch ein Team bilden kann», sagt Hans Brechbühler. Wie genau die neue Mannschaft aussehen wird, entscheidet sich in den nächsten Wochen. Brechbühler selbst hat vom Klub ein Angebot für eine weitere Saison erhalten. Der definitive Entscheid werde aber erst nach den anstehenden Gesprächen mit der Vereinsleitung gefällt.

Wichtig für den DHC Langenthal wird sein, welche Ausländerinnen er für die nächste Saison engagieren kann. Früher wurden sie jeweils als Au-pairs in die Schweiz geholt und bei Gastfamilien einquartiert. Seit zwei Jahren schreibt der Kanton nun vor, dass die Klubs mit den Frauen Profiverträge abschliessen und ihnen einen festgelegten Mindestlohn bezahlen müssen. Untergebracht werden die DHCL-Ausländerinnen jeweils in Bützberg, wo dem Klub eine Wohnung zur Verfügung steht.

Nicht mehr zurückgekehrt

«Solche Engagements sind mit sehr viel Aufwand verbunden», sagt Trainer Brechbühler. Und der Ertrag stimmt nicht immer. Denn diesen Winter reisten die Ausländerinnen Hayley Moor und Grace Hutchins über Weihnachten ein paar Tage nach Hause – und kamen nicht wieder. Kurzfristig musste mit Martine Garland ein Ersatz verpflichtet werden, als zweite Ausländerin spielte Cyndy Kenyon bis Saisonende mit. Ob das Duo nächsten Winter zurückkehrt, ist ungewiss. Brechbühler: «Diese Frage wird sich in den nächsten Tagen klären.» (Berner Zeitung)

Erstellt: 19.03.2009, 10:13 Uhr