PREISTRÄGER v.l. Fabienne Weyermann, Hans-Ulrich Jau (DHC Langenthal), Mike Kurt, Dominique Aegerter, Walter Uebersax, Fritz Steiner, Jürg Lüthi (HV Herzogenbuchsee), Sarina Jenzer und Florian Howald. FELIX GERBER

Weyermann und (wieder mal) Mike Kurt

Wangen a/A Beim Oberaargauer Sportpreis wurden 29 Vertreter aus 12 Sportarten ausgezeichnet

Sprinterin Fabienne Weyermann und Kanusportler Mike Kurt sind nach längerem Unterbruch wieder als Sportler des Jahres ausgezeichnet worden. Für Furore sorgten an der gestrigen Sport-Gala im Salzhaus aber auch die Nachwuchs-Orientierungsläufer und ein junger Motorsportler.

MARCEL HAMMEL/JULIAN PERRENOUD

Dass eine Olympiateilnahme für einen Spitzensportler das höchste Karriereziel bedeutet, hat auch die Jury des Donnerstag-Clubs Langenthal bei der Vergabe der diesjährigen regionalen Sportpreise berücksichtigt. Sie setzte bei den Männern den Wiedlisbacher Kajakfahrer Mike Kurt klar auf den ersten Platz – trotz seinem Ausscheiden im Vorlauf des olympischen Slalom-Rennens in Peking. «Die Qualifikation für den einzigen Kajak-Startplatz der Schweiz zu schaffen, ist allein schon eine Auszeichnung wert», anerkennt die Jury denn auch die Leistungen des Wiedlisbachers während der gesamten Saison.

Ebenso unbestritten wurde bei den Frauen die Langenthaler Sprinterin Fabienne Weyermann zum wiederholten Male zur «Sportlerin des Jahres» gewählt. Weyermann ist mit ihrer konsequenten Einstellung zum Leistungssport vielen Jungen ein Vorbild und seit Jahren die schnellste Frau der Schweiz. In diesem Jahr hat sie mit ihren Siegen über 60 Meter in der Halle und über 100 Meter im Freien die Schweizer-Meister-Titel Nummer 9 und 10 bei der Elite gewonnen.

Strafferes Programm als früher

«Vielleicht habe ich gute Gene», sagte Weyermann auf die Frage, warum sie derart Erfolg hat. Die Zuhörer bejubelten ihre Medaillenübergabe im Saal des Salzhauses. Thomas Rufener, Langenthaler Stapi und Präsident des Donnerstag-Clubs, moderierte darauf zwei Kategorien an – und schoss fleissig Fotos mit seiner Digitalkamera. Die diesjährigen Sportpreise wurden während dreier Stunden vergeben. Man wollte das Programm im Vergleich zu früher straffen, sagten die Organisatoren. Unterhaltungsteile fielen gänzlich weg; gezeigt wurde einzig eine Diashow über die diesjährige OL-Jugend-Europameisterschaft in der Region.

Auf internationale Top-Erfolge zurückblicken können auch die besten Nachwuchs-Athleten, die gestern ausgezeichnet wurden. Bei den Junioren gingen die ersten Preise an junge Orientierungsläufer aus Huttwil und Herzogenbuchsee, die im Herbst an der Jugend-Europameisterschaft alle mindestens einmal auf dem Podest gestanden sind. Und als «Aufsteiger des Jahres» geehrt wurde mit dem kometenhaft in die Weltspitze vorgedrungenen Motorrad-Rennfahrer Dominique Aegerter aus Rohrbach ebenfalls ein Nachwuchssportler (16. in der WM-Gesamtwertung bei den 125-ccm-Maschinen).

Nur Vierer-Delegation erschien

Unter Aegerters Mütze quoll langes, blondes Haar hervor, als er auf die Bühne stieg. Für die Frisur gebe es einen Grund: Wegen einer Wette darf er die Haare nicht schneiden. «Doch nach dem ersten Sieg sind sie sofort weg.» Zu siegen verstehen es auch die Hockeyanerinnen aus Langenthal. Deshalb erstaunt ihr erster Platz beim Sportpreis kaum. Doch vom DHC erschien bloss eine Vierer-Delegation. Die restliche Mannschaft spielt diese Woche dank dem Meistertitel nämlich Europacup in Stockholm.

Heinz Frei motiviert Nachwuchssportler

Mit dem Ehrenpreis für Sport-Persönlichkeiten ausgezeichnet wurden die beiden langjährigen Funktionäre Fritz Steiner (Langenthal) und Walter Uebersax (Herzogenbuchsee). Während fast 20 Jahren bekleidete Steiner das Amt des Finanzchefs und später des Präsidenten im SC Langenthal. Uebersax ist sogar schon seit 25 Jahren und bis heute immer noch in den verschiedensten Chargen beim TV Herzogenbuchsee tätig.

Er hat in Peking zwei Goldmedaillen errungen, ist mittlerweile 50 und schon mit 90 Stundenkilometern den Berninapass heruntergerast. Im Rollstuhl. Der Abendgast, der während 20 Minuten von seinem steinigen Weg bis zum Erfolg erzählte, heisst Heinz Frei. Dabei sprühte er vor Lebensfreude, motivierte die anwesenden Nachwuchstalente, nie lockerzulassen. Er sagte: «Der Sport schenkte mir 30 wunderbare Jahre.»