Florence
Schelling kann es selber fast nicht glauben. Weil die beiden anderen Torhüter
der GCK Lions verletzt waren, durfte sie als Ersatztorhüterin mit dem Fanionteam
zum Testspiel gegen den österreichischen Zweitdivisionär VEU Feldkirch
mitreisen. Sieben Minuten vor Schluss war es dann soweit. «Als es plötzlich
hiess, dass ich aufs Eis soll, habe ich gedacht: Das kann es ja nicht sein»,
sagt die 18-jährige Torhüterin der Frauen-Nationalmannschaft. Vor Nervosität
habe sie dann weiche Knie bekommen. Schelling: «Ich habe nur gehofft, dass das
Spiel so schnell wie möglich zu Ende ist.»
GCK-Lions-Trainer Beat Lautenschlager ist zufrieden
mit der Torhüterin. «Der Einsatz war zwar kurz, dennoch musste sie einige
Schüsse parieren», sagt er, «und das hat sie gut gemacht.» Lautenschlager sieht
in Schellings Einsatz nichts Aussergewöhnliches: «Ein Ersatztorhüter muss immer
damit rechnen, dass er zum Zug kommt», sagt er, «egal, ob es Florence ist oder
ein Mann.»
Grosser Unterschied
Wie hat denn die Torhüterin ihren Einsatz erlebt? «Das Ganze war irgendwie
schneller, die Schüsse schärfer und präziser», sagt Schelling, die sonst mit
ihren männlichen Altersgenossen in einem Junioren-Team spielt. Und mit dem
Fraueneishockey will sie es gar nicht erst vergleichen. «Bei den Frauen ist es
viel schwerer abzuschätzen, wo und wie stark ein Schuss kommt», sagt die
18-jährige. «Wenn ich ehrlich bin, mag ich die scharfen Schüsse der Männer
lieber.»